Parodontologie

Laut WHO Statistik ist das Zahnfleisch bei über 80% der Bevölkerung in Europa entzündet.
Eine umfassende Mundgesundheit wird nur gewährleistet durch:

  • die Mundhygiene Aufklärung im Rahmen der Prophylaxe
  • die Zahnsteinentfernung
  • die Zahnreinigung
  • eine Entfernung des Biofilms & Politur
  • Erkennen und Behandeln individueller Eigenheiten

Parodontitis

Handelt es sich um Zahnfleischtaschen, die auf Dauer entzündet sind und mit der Zahnbürste nicht perfekt gereinigt werden können, so ist eine intensive Curettage (Reinigung der Zahnoberflächen unter dem Zahnfleisch unter dezenter Lokalanästhesie) erforderlich.

Es ist bereits seit Jahrzehnten bekannt, dass die Parodontitis z.B. Herzkrankheiten wie Endokarditis oder Perikarditis auslösen kann.

Auch treffen wir immer wieder Fremdwirkungen an, die sich wie Rheuma äußern.

Es gibt zwei Formen entzündlicher Parodontitis:

  • Mit Zahnfleischbluten
  • Ohne Zahnfleischbluten („Maskierte PAR“)


Häufig stellen Patienten auch einen Zahnfleischschwund  fest - dieser ist bei zurückgehendem, entzündetem Knochen um die Zähne herum, eine logische Konsequenz, da das Zahnfleisch dem Knochen folgt. Zusätzlich spielt hier aber auch in sehr vielen Fällen die funktionell falsche Bissstatik eine wichtige Rolle!


Eine systematische Parodontitisbehandlung bei chronischem Zahnfleischbluten trotz guter Prophylaxe und Reinigung beinhaltet sechs wichtige Schritte:

  1. Einen Abstrich, um Ihre individuellen Bakterien zu identifizieren & die individuelle Entzündungstendenz zu ermitteln
  2. Ein Zahnfleischsondierungsbefund, bei dem exakt die Zahnfleischtaschen gemessen und im Einzelnen der Blutungsindex sowie Lockerungen und Rezessionen festgehalten wird
  3. Neben dem OPG-Übersichtsbefund eventuell ein Detailbefund mit digitalen Einzelaufnahmen, um den Konchenverlauf/Knochenschwund exakt darzustellen
  4. Nicht erhaltungswürdige Zähne sollten entfernt & kariöse Stellen beseitigt werden
  5. Curettage = Systematische Reinigung der Wurzeloberflächen unter Lokalanästhesie
  6. Bei erhöhter Bakterienbelastung in Kombination mit einer individuellen Antibiotikatherapie und einer Nachkontrolle nach ca. 6-8 Wochen zur Dokumentation des Therapieerfolges oder zur Identifikation von zusätzlichem Behandlungsbedarf
  7. Anschließend folgt die Erhaltungsphase mit regelmäßigen Prophylaxesitzungen. 


Bei extremen Knochentaschen ist unter Umständen nach erfolgter Curettage und Abheilung ein Knochenaufbau erforderlich, um die jeweiligen Zähne wieder zu stabilisieren.
Da es sich bei der Parodontitis um eine zumeist chronische Erkrankung handelt, ist diese Behandlung keine einmalige Angelegenheit – regelmäßige Prophylaxe und Kontrollmessungen sind unumgänglich um ein langzeitstabiles Ergebnis zu erzielen. Auch die Mundsituation des Partners* sollte mit angeschaut werden, da auch hier häufig ebenso Behandlungsbedarf besteht! Man teilt nicht nur die guten Dinge in einer Beziehung...